TrailsDie Entdeckung der letzten Woche ist für mich
Trails. Trails adaptiert die Verfahren von Ruby on Rails (RoR) auf Java. Das Ziel ist die Vereinfachung der Anwendungsentwicklung von Datenbank-basierten Anwendungen. Das ganze basiert auf Hiberante, Spring und Tapestry. Im Extremfall muss man lediglich eine persistente Klasse implementieren. Die Oberfläche ist generisch und findet über Reflektion heraus, wie sie funktionieren soll.
Außerdem wird wie bei RoR auch der Ansatz verwendet, ein Programmgerüst zu generieren. Dies enthält die generische Seiten, aber man kann sich für eine bestimmte Klasse auch eine eigene Seite erzeugen lassen und dann editieren, um sie vollständig individuell zu ändern. Wer sich mit Tapestry, Hibernate und Spring auskennt, kann die Anwendung vollständig anpassen und beliebig erweitern.
Aus meiner Sicht ist das Ergebnis, dass man einige Ansätze von RoR auch in Java EE verwenden kann und die RoR Vereinfachungen dann auch in Java EE nutzen kann. Die vollständige Dynamik von RoR erreicht man nicht, es ist immer noch ein Redeployment möglich. Aber dafür gibt es auch Vorteile: Bei RoR gibt es zu jeder Tabelle aus der Datenbank eine Klasse, bei Trails ist man bei der Abbildung nur durch die Mächtigkeit von Hibernate beschränkt.
Also: Ein Blick auf Trails lohnt sich!
Spring vs. Java EE und KomplexitätIch bin immer wieder überrascht, wie sich eine bestimmte Meinung festsetzen kann und man sie dann von überall her hört. Dazu gehört "Spring ist weniger komplex als Java EE". Das impliziert zunächst, dass Spring und Java EE Gegensätze sind. Das ist nicht so: Spring ist ein Framework, mit dem man unter anderem Anwendungen für die Java EE Plattform entwickeln kann.
Als nächstes impliziert die Aussage, dass man Java EE eine Komplexität zuordnen kann. Gemeint ist die sichtbare Komplexität für den Programmierer. Die ist aber für Java EE gar nicht festgelegt: Java EE ist "nur" eine (mächtige) Plattform und es gibt viele Frameworks, die darauf aufsetzen. Man kann den "puren" Java EE APIs eine Komplexität in diesem Sinne zuordnen, aber das macht wenig Sinn, denn man kann - z.B. mit Spring - die Verwendung der APIs deutlich vereinfachen.
Warum ist dieses Thema so wichtig? Wenn sich das "Java EE ist komplex" Vorurteil festsetzt, wird man Java EE weniger nutzen. Abgesehen davon, dass das für die jetzigen Java EE Entwickler ein Problem ist, stellt sich die Frage nach Alternativen. Und an der Stelle wird das Kind mit dem Bade ausgeschüttet: Der sinnvolle Ansatz ist eben nicht immer eine Abkehr von Java EE, sondern die Verwendung z.B. von Spring für die Vereinfachung der Entwicklung (oder das Warten auf Java EE 5 oder Beehive oder ...). Dann hat man nämlich die Flexibilität, später mehr Features von Java EE zu verwenden, ohne sich in den APIs zu verlieren.
Die Frage ist nun, wo die Grenze ist: Kann man auf Java EE soweit kommen, dass es z.B. so einfach wird wie Ruby on Rails? Dann könnte man auf den bekannten Java EE Servern, die häufig strategisch gesetzt sind, sehr leicht Web Anwendungen entwickeln, und hätte immer noch die Flexibilität im Zweifel Host Integration mit JCA oder eine andere Persistenztechnologie "nachzurüsten". Und weil diese Idee so gut ist, arbeiten auch schon welche dran:
Grails und
Trails.
Sun meint es wirklich ernst
Mit
Open Media Commons startet Sun ein Open Source Projekt für Digital Rights Management. Die Folien für die Java One - ein sehr guter Überblick über den aktuellen Stand von Java - hält Sun
hier zum Download bereit. Ganz zu schweigen von Solaris 10 und dem Sun Application Server.
Sun meint es
wirklich ernst mit dem Participation Age, dem Community Gedanken und dem Teilen. Sie waren zwar schon immer ein Verfechter von offenen Standards, aber das geht wirklich wesentlich weiter.
Google ToolsGoogle Earth mit der dreidimensionalen Ansicht der Erde hat es mittlerweile auch in den Spiegel geschaft,
A9 Maps für virtuelle Stadtrundgänge ist ähnlich bekannt.
Aber Google hat mehr: Unter
http://www.google.com/ig kann man sich seine eigene Google Startseite zusammenbauen und dabei nicht nur vordefinierte Inhalte nutzen, sondern beliebige RSS Feeds. Die
Google Extension for Firefox ergänzt dann durch die Google Toolbar Firefox u.a. ein Werkzeug, mit dem die Übersetzung für ein englisches Wort unter dem Maus Cursor angezeigt wird. Besonders cool ist auch Google Suggest, das einem beim Eingeben eines Suchbegriffs im Google Suchfeld von Firefox hilft, indem es Vorschläge gibt, wie die aktuelle Eingabe wohl zu vervollständigen ist.
Ingesamt ein paar sehr coole Tools, die auch unter Firefox auf dem Mac laufen, und das Leben im Internet wirklich vereinfachen.
Last but not least
Google Desktop Search, das mir unter Windows effiziente Suche in Office Dateien und Outlook Mails erlaubt. Ich glaube, dass es schon anfängt, meinen Umgang mit dem Computer zu ändern, weil man damit viel effizienter auf Daten, die irgendwo sind, zugreifen kann. Einfach eine kurze Suche und dann findet man es schon und zwar viel schneller, als mit der Windows Datei Suche oder der Suche in Outlook.
Java EE Vereinfachung...
In
Inside Scoop on J2EE wird die Beobachtung geschildert, dass man nicht nur in den EJBs, sondern auch im Rest der Anwendung einen Dependency Injection Mechanismus braucht, also zum Beispiel auch bei Servlets und bei Java EE Clients. Ein guter Grund, ein Framework wie Spring zu nutzen, dass auch in solchen Umgebungen einsetzbar ist. Das lustige ist nur, dass der Autor der Product Manager für den Oracle Application Server ist und damit eher der EJB 3.0 Community angehört...
Solaris statt Linux?
Dieser Artikel beschreibt, was ich mir auch durchaus vorstellen kann: Dass Solaris als freies Betriebssystem gute Chancen gegen Linux hat. Es ist zwar nur "Frei wie in Freibier", aber es hat einige Enterprise Features, die bei Linux so nicht zu finden sind. Dazu gehören Solaris Zones. Ich habe damit ein wenig rumgespielt und es ist wirklich cool: Mit einigen, wenigen Befehlen kann man ein neuen virtuellen Rechner aufbauen und mit einer eigenen IP Adresse versehen. Vor allem kann man ihm auch System Ressourcen zuweisen. Und das ganze, ohne den Overhead eines eigenen Kernels oder einer eigenen virtuellen Maschine. Man kann das ganze
hierim Detail sehen. Für Virtualisierung ist das natürlich extrem cool.
Das andere coole Feature ist DTrace, mit dem man auf Betriebssystem-Ebene einzelne Events wie z.B. Kernel Aufrufe loggen kann und Performance Untersuchungen vornehmen kann. Das ganze hat eine eigene Programmiersprache namens D und ist dadurch sehr flexibel. Einige Skripte finden sich
hier. Damit kann man ad hoc und dynamisch laufende Anwendungen monitoren, was sich sehr vielversprechend anhört.
Was bedeutet das ganze? Solaris 10 hat im Bereich der Enterprise Features massive Vorteile gegenüber Linux. Virtualisierung ist eben ein heißes Thema und der Ansatz von Solaris 10 macht einen schlanken und interessanten Eindruck. DTrace ist ebenfalls extrem cool. Und über die Einsetzbarkeit und Skalierbarkeit kann es wohl kaum einen Zweifel geben. Also ist das auf jeden Fall eine interessante Alternative zu Linux und Konkurrenz belebt ja bekanntlich das Geschäft.
PS: Die
Diskussion bei Slashdot sagt natürlich, dass Linux toll ist und Solaris uninteressant. Aber sie hebt auch auf den Desktop Bereich ab und das ist nun wirklich nicht das Thema...
.NET vs. Java: Es geht weiter...
Gerade, wenn man denkt, dass man zu einem bestimmten Thema endlich klar sieht, ändert sich die Siutation...
So gerade passiert bei dem "Java vs. .NET" Thema: Während es in der Vergangenheit so aussah, als würde sich dieses Thema zu Gunsten von Java entscheiden, sagt die aktuelle Computerwoche etwas anderes: Zum einen kündigt BEA an, dass die CLR (Common Language Runtime) für den Ablauf von .NET Anwendungen in Weblogic integriert wird. Wie man
hier lesen kann, soll die CLR dazu allerdings Open Source wird. Das ist natürlich eher unwahrscheinlich.
Oracle ist da schon weiter: In derselben Ausgabe ist zu lesen, dass Oracle in die Datenbank auch eine CLR einbauen wird. Wer es nicht glaubt:
hier gibt es das von Oracle direkt zu lesen.
Das ganze ist recht erstaunlich, dass damit zwei der wichtigen Firmen aus dem Java Lager auch in die .NET Welt eintauchen und beide stehen in einem direkten Konkurrenzverhältnis zu Microsoft, bei Oracle würde ich sogar von einer ideologischen Feindschaft ausgehen. Na ja, es bleibt also immerhin spannend...
Java gewinnt!
Wie man liest, hat Evans Data herausgefunden, dass
Perl, PHP, und Python Nutzung vor allem in Europa, dem mittleren Osten und Afrika zurück geht. Da dies Technologien sind, die typischerweise im Linux / Open Source Umfeld angesiedelt sind, ist es sehr unwahrscheinlich, dass die Nutzer in diesem Bereich auf .NET umsteigen. Bleibt eigentlich nur Java, vor allem, weil Evans Data schon in älteren Untersuchungen gezeigt hat, dass Java und Open Source Nutzung zusammenhängen.
Da in diesem Bereich ein sehr großes Potential an Entwicklern existiert, ist das natürlich eine sehr gute Nachricht für die Java Plattform und zeigt, dass die Vereinfachungs Strategie sehr sinnvoll ist, um den Entwicklern in diesem Bereich auch ein adequates Werkzeug zu bieten.
Spring vs. EJB 3: Die Angst geht um...Schon lustig: Auf The Server Side findet sich jetzt ein Link zu dem
Spring vs. EJB 3 ONJava Artikel. Wenn man dann genauer schaut, stellt man fest, dass der Autor sich bei Bill Burke (JBoss) bedankt, was kein Wunder ist, weil er selber auch für JBoss arbeitet. Da JBoss ja sehr deutlich an EJB 3 interessiert ist, stellt sich dann natürlich die Frage, wie objektiv der Artikel wohl sein kann.
Spring ernsthaft das "proprietäre" XML Format vorzuwerfen oder dass man bei einem Wechsel des Persistenz-Frameworks tatsächlich Code ändern muss, ist schon erstaunlich. Was überhaupt die Persistenz-Thematik hier verloren hat, ist mir unklar, denn Spring selber hat kein Persistenz Framework, sondern integriert lediglich welche - übrigens auch eine Option für die EJB 3 Persistenz.
Übrigens ist auch der Vergleich in Bezug auf Annotationen und XML komisch. Annotationen für Transaktionen werden in Spring unterstützt. Spring unterstützt aber keine Annotationen für die Dependency Injection Features - meiner Meinung nach zurecht, da diese Konfiguration außerhalb der einzelnen Komponenten liegen sollte, also nicht in ihrem Source Code. Hier geht es ja gerade darum, die Komponenten zusammenzusetzten und sie können in unterschiedlichen Kontexten durchaus unterschiedlich zusammengesetzt werden oder für Tests sogar mit Mocks versorgt werden.
Was bedeutet das? Spring ist offensichtlich so gut, dass man jetzt schon die großen Kanonen rausholt... Das es tatsächlich zu solchen Artikeln kommt, ist schade, denn letzendlich führt diese Art der Auseinandersetzung zu einer Schwächung der Java EE Plattform ingesamt, da sich die Java EE Community mit sich selbst beschäftigt. Wann kann ich endlich einen Artikel zu Spring & EJB 3 vs. .NET lesen?
Java ManagementEs ist erstaunlich, wie schlecht die Möglichkeiten sind, eine JVM zu überwachen und zur Laufzeit zu konfigurieren. JMX ist dazu nicht ausreichend, da es nur eine Schnittstelle ist, mit der man "normale" Java Objekte zur Laufzeit managen kann. Das ist für das Management der JVM nicht ausreichend. In JDK 1.5 ist hier natürlich erheblich nachgelegt worden, aber in JDK 1.4 sieht es nicht so gut aus. Das ist für Server Anwendungen ein echtes Problem, aber auch eine Chance für JVM Anbieter, sich von der Konkurrenz zu unterscheiden. BEA geht hier mit JRockit sicher in eine richtige Richtung.
Dennoch ist der aktuelle Stand extrem enttäuschend. Es gibt noch nicht einmal eine einfache Möglichkeit, sich den aktuellen Stand des Speichers der JVM anzuzeigen. Tools, die man dann nutzen kann, um Probleme in diesem Bereich zu analysieren, ergeben zum Teil erhebliche Probleme in Bezug auf die Performance wegen der Schwächen des Virtual Machine Profiler Interface (JVMPI). Selbst wenn man die Tools ohne großen Impact nutzen kann, hat man immer noch das Problem, dass sie meistens nur Informationen über den aktuellen Zustand der referenzierten Objekte geben. Woher bekomme ich aber Informationen über jene Objekte, die nicht mehr referenziert werden und dem Garbage Collector zum Opfer fallen? Oder überhaupt detailierte Informationen über Garbage Collection? Wenn überhaupt, ist dies nicht standardisiert und oft auch nur schwer zu erreichen.
Management der Anwendungen ist ähnlich: Dynamisch Änderungen der Speicherbereiche, Priorisierungen von Threads oder einzelnen Subsystemen und ähnliches ist schwierig hinzubkommen.
An all diese Stellen stellen sich JVMs und Betriebssystemen ähnliches Herausforderungen. Allerdings haben Betriebssysteme diese Themen schon lange in der Bearbeitung und sind recht ausgreift. Bei den JVMs habe ich hingegen das Gefühl, dass man erst langsam diese Probleme löst. Eine interessante Frage ist dabei, ob man langfristig wirklich an dem Grundsatz festhalten will, dass es nur eine JVM gibt, die für Java EE und Java SE verwendet wird. Im Client Bereich hat man deutlich andere Anforderungen als im Server Bereich. Gerade bei Management und Monitoring stellen Clients weniger und anderer Anforderungen. Warum also nicht eine Java EE JVM? Ich denke, dass zumindest einige JVM Hersteller in diese Richtung gehen. Man sollte das ganze dann nur noch standardisieren...
Neue Mäuse braucht das Land?Jetzt ist es also passiert: Die Firma, die Otto-Normaluser die Maus brachte, hat eine neue rausgebracht. Und dann gleich noch eine, die eine Vielzahl mehr an Tasten und Features hat:
Apple präsentiert die Mighty Mouse. Wie soll ich sagen? Wenn Steve es sich ausgedacht hat, muss es gut sein. Aber in Wirklichkeit werde ich das Gefühl nicht los, dass ich die Features irgendwo schon mal gesehen habe. Sicher ist die Mouse schick, aber so viele überraschende Features hat sie dann doch nicht. Und warum ist sie eigentlich nicht kabellos per Bluetooth? Na ja, vielleicht werde ich ja erleuchtet, wenn ich sie man in Händen halt.
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