JDO 2 in ActionIn dieser Session gaben uns Craig Russell (JDO Spec Lead) und Patrick Linskey einen Einblick in JDO 2 und die Features. Die Session war dadurch auf Anfänger Niveau. Hinterher habe ich auch gemerkt, dass ich eigentlich zu "Real-World Experience in Application Scaling using Java Data Objects" wollte, aber das wäre auch nicht besser gewesen, denn dort ging es um ein Projekt, das selber eine objekt-orientierte Datenbank entwickelt hat. Das ist zwar recht interessant, aber wohl nur von geringer Praxisrelevanz.
In der Session wurde bei den Vorteilen als erstes das Aufschieben von Entscheidungen genannt. Das fand ich spannend, weil Spring genau das auch tut und ich dort aber immer das Gefühl habe, dass dieses Argument eher nicht überzeugt. Dabei ist bei Spring das Argument noch stärker, dann man kann die Logik auf einem Application Server, einem Web Server und in Java SE verwenden, während JDO nur den Persistenzteil lösen kann.
Ein für Deutsche witziger Begriff ist POPO: Plain Old Persistent Object. Craig Russel will wohl wie Martin Fowler unseren Sprachgebrauch beeinflussen....
Ein Hinweis war dann noch, dass O/R Mapper nur bei großen Objekt Modellen sinnvoll sind. Ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen, und diese Vorraussetzung nur für notwendig, nicht aber für hinreichend halten. Uach große Objekt Modelle können ggf. mit Table Data Gateway , Active Record oder Row Data Gateway (siehe
Patterns of Enterprise Application Architecture) besser bedient sein, auch wenn das natürlich Ausnahmen sind.
Ansonsten gab es einige Randpunkte zu JDO 2: Generics funktionieren. Es gibt Use Case spezifische Fetch Groups, was eben auch einer der Punkte ist, die anscheinden jetzt alle O/R Mapper Hersteller gemerkt haben. Projektionen gibt es auch, also die Möglichkeit, nur einige Felder der Datensätze auszulesen.
Ein wichtiges Optimierungsziel ist natürlich die Minimierung der Datenbank Roundtrips. Man kann dann bei JDO das Tuning komplett in der XML Konfiguration machen. Dort kann man Fetch Groups und Fetch Plans definieren. Die kann man dann bei den Queries angeben. Eine interessante Idee, deren Auswirkungen mir unklar sind, ist, dass bei einer Fetch Group beim Zugriff auf irgendein Feld gleich die ganze Fetch Group geladen wird. Das könnte eine gute Idee sein, weil es wahrscheinlich bei Daten tatsächlich Gruppen gibt, die man immer zusammen laden kann. Auf der anderen Seite schränkt es die Flexibilität ein, d.h. man kann nicht mehr bei einem Use Case bestimmte Felder laden und bei einem anderen komplett andere, weil die Fetch Groups eben eine Gruppierung vornehmen.
Das große Thema ist natürlich JDO 2 und EJB 3. Hier wurde darauf hingewiesen, dass das die Ideen zu Implementierung des Domain Models ähnlich sind und auch der Life Cycle ist ähnlich. API, Metadaten und Callbacks sind konzeptionell ähnlich. Bei den Queries sind jeweils andere Standards erlaubt, so dass man die jeweils andere Abfragesprache integriert werden kann.
Was mir am meisten aufgefallen ist, war die Teilnehmeranzahl. JDO sollte angesichts von JSR 220 / EJB 3 kein großes Thema mehr sein, aber die Leute finden es immer noch spannend. Vielleicht passiert hier doch noch mehr, als man so denken würde.