Plattform Strategien am Beispiel PSP und Java
Ein anscheinend begehrtes neues Technik-Spielzeug ist die Sony PSP (Play Station Portable). Sie definiert tatsächlich die Leistungsfähigkeit mobiler Spielkonsolen neu und ist so eine Art "Playstation 2 Laptop" - ähnlich leistungsfähig, aber eben mobil.
An der PSP kann man recht deutlich die Plattform Strategie der Videospiele Hersteller sehen: Sony versucht durch Firmware Updates zu verhinder, dass man auf der PSP selbstgeschriebene Software laufen zu lassen. Für den Kunden ist dies ein massvier Nachteil: So gab es schon Quake, MAME (ein Emulator für verschiedene Videospiele) und verschiedenes anderes als Software zum runterlafen (z.B.
hier).
Dadurch beschädigt Sony natürlich die Plattform: Der Besitz einer PSP wird weniger attraktiv. Auf den ersten Blick verwundert das, da Sony z.B. für die PS2 sogar ein Linux angeboten hat. Auf den zweiten Blick ist es weniger erstaunlich, denn fast alle Spielkonsolen lassen sich nur mit Mühe dazu überreden, "innoffizielle" Software laufen zu lassen.
Dies hängt mit dem Geschäftsmodell zusammen: Die Hardware selbst ist nicht der Gewinnbringer, sondern die Spiele. Dadurch haben die Hersteller ein Interesse daran, die Plattform so zu gestalten, dass sie möglichst nur auf die eigenen oder offiziell lizensierten Spiele limitiert ist. Nur dann verdienen sie Geld.
In anderen Bereichen ist dies nicht so: Java als Plattform versucht, möglichst offen zu sein und ist dadurch so erfolgreich. Open Source ist Teil des Konzepts und mittlerweile steht der Community Gedanke im Mittelpunkt. Dadurch muss der Business Case entweder sein, an der Plattform selber Geld zu verdienen oder durch Services, die auf der Plattform aufbauend einen echten Mehrwert für den Kunden erreichen.
Beim iPod funktioniert übrigens beides: Auf der einen Seite ist er offen, um auch fremde MP3 Stücke abzuspielen, auf der anderen Seite dient er als Basis für den Verkauf von Musik aus dem iTunes Music Store. Vielleicht sollte man sowas auch mal für Konsolen ausprobieren...