Wie starte ich ein erfolgreiches Projekt?Bernd Oesterreich päsentierte hier einige Idee, was man bei einem Projektstart beachten muss. Es ging zunächst um die Zuweiseung klarer Kompetenzen und von Rollen. Außerdem muss man sich über Annahmen und Prämissen klar werden. Das Problem ist, dass man hier in der Angebotsphase ist und (noch) kein Geld hat, aber dennoch die richtigen Weichen stellen muss. Also muss man die richtigen Weichen stellen und sich überlegen, was jetzt die hauptsächlichen Herausforderungen sind. Die Phase läuft seiner Meinung nach bis das Angebot angenommen worden ist bzw. das Projekt läuft.
In dieser Zeit sollte man eine Reihe von Workshops machen, um etwas mehr Klarheit zu erreichen. Dazu gehören Workshops über die Stakeholdern (Identifizieren, Priorisieren, Aufwand und Risiko), über die Anforderungen, zur Auftragsklärung, zur Klärung des Risikos, über die Kalkulation und zur Angebotsvorbereitung. Bei diesen Workshops ist auch der Weg wichtig, weil man durch die Diskussion viele weitere Informationen bekommt.
Ein weiterer Punkt ist die Systemidee und die Zielsetzung: Man muss sie entwickeln. Sie sollte knapp sein und schriftlich formuliert werden. Vorbild: Der Text auf einem Produkt-Karton.
Beim Risiko ist die Betrachtung der Erfolgskritierien wichtig. Außerdem sollte man die Risikos jeweils mit Beschreibung, Wahrscheinlichkeit und dem dann entstehenden Schaden bewerten. Dabei sollte man sich zum Beispiel auf die Top 10 beschränken, weil man mehr sowieso nicht verwalten kann. Man kann auch neben Risikos Chancen verwalten: Man kann "Begeisterungsanforderungen" sammeln, die den Kunden eben nicht nur die gewünschten Features liefern, sondern ihn begeistern. Die kann man später zum Beispiel als Tauschangebot nutzen.
Das nächste Thema war das Thema Preismodelle. Dieses Thema ist ausgesprochen interessant, denn üblicherweise gibt es Festpreis-Szenarien, die dann agilen Methoden entgegenstehen. Agil Entwickeln bedeutet ja gerade, auf sich ändernde Anforderungen reagieren zu können. Dadurch ändert sich der Aufwand und damit auch der Preis. Also hat man ein Problem. Auf der anderen Seite verlangen die Kunden - und zwar zu Recht - dass auch Software Entwicklung gegen Festpreis funktioniert - wie eben im Rest der Welt auch. Auf der anderen Seite hat man dann eben Probleme, weil man in einen starren Prozess verfällt, der nicht nur weniger gut funktioniert, sondern auch dem Kunden weniger Flexibilität lässt. Wenn man nun aber am Preismodell etwas ändert, kommt man hier weiter.
Bernd Oesterreich verglich dann also verschiedene Modell. Das erste ist der Festpreis. Man kann ihn auch noch jeweils phasenweise bzw. pro Iteration festlegen oder komplett. Vorteil ist die Stabilität, Nachteil die fehlende Flexibilität. Die Stabilität ist auch für den Auftragnehmer ein Vorteil, weil man eben nicht so leicht aus dem Vertrag rauskommt.
Bei Aufwand ist man flexibel, aber der Auftragnehmer muss auch mit Reduktion, Verschiebung oder Unterbrechung rechnen, was ein höheres Risiko ist. Wenn man den Aufwand noch mit einer Obergrenze des Preises kombiniert, hat man als Auftragnehmer ein noch größeres Problem, weil man kein Gewinn mehr machen kann. Wenn man effizient ist, kann man den Gewinn aus einem Festpreis nicht realisieren, und wenn man nicht effizient ist, hat man den gleichen Verlust wie bei einem Festpreis.
Der Festpreis pro Phase erzeugt einen Wettbewerb pro Phase. In jeder Phase kann man im Prinzip eine neue Ausschreibung starten. Dadurch kann der Kunde das ganze besser steuern.
Ein Idee ist ein agiler Festpreis. Dabei wird ein fester Gesamtpreis vereinbart und gleichzeitig ein Verfahren festgelegt, mit dem man den Preis eines Features bewerten kann. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten: Function Points, Widget Point (orientieren sich an der Anzahl der GUI Elemente) und Essential Use Case Steps. Es ergibt sich ein Festpreis mit inhaltlichem Spielraum. Noch nicht realisierte Anforderungen können entsprechend dem Bewertungsverfahren durch gleichteure ersetzt werden. Dadurch schafft man sich eine zusätzliche Option und hat den Festpreis als Rückfall. Dies kann beispielsweise im öffentlichen Bereich sinnvoll sein, denn dort muss man den Preis fest machen, aber hat bei dem vorgeschlagenen Verfahren inhaltliche Flexibilität.
Dann gibt es noch den agilen Phasenfestpreis. Dabei wird pro Iteration ein fester Preis entsprechend einem transparentem Kalkulationsverfahren ermittelt.
Die letzte Alternative ist die Preisgarantie, die darauf hinausläuft, dass man nicht nur das Projekt, sondern auch die weitere Wartung zu einem garantierten Preis durchführt. Siehe hierzu auch
IS-Rating.