Spring Tag - Teil 2
Das JSF-Spring Framework, das vom Entwickler Andreas Kuhrwahl selbst präsentiert wurde, stellt eine interessante Verbindung zwischen JSF und Spring her und ist ein gute Vermittler zwischen dem Dependency Injection Mechanismus von Spring und JSF.
Michael Wiesner zeigt dann, wie man mit Acegi Anwendungen absichern kann. Gerade durch den Vergleich mit JAAS wurde deutlich, dass Acegi hier wesentlich flexibler und eleganter ist.
Ein interessanter Vortrag von Martin Lippert und Gert Wütherich schloß sich an: Es wurde gezeigt, wie man auf diese Art und weise ein grob-granulereres Komponentenmodell über die Spring-Beans legen kann und vor allem, wie man dann diese Komponenten individuell hoch- und runterfahren kann. Für Updates in Enterprise Systemen sicher eine interessante Sache. Dabei kam Code aus der Spring Sandbox zum Einsatz, der voraussichtlich in Spring 2.1 integriert wird - hier sieht man den Vorteil davon, wenn man Open Source konsequent lebt. Das ganze ist nicht Theorie, sondern soll in einer Bank produktiv eingesetzt werden.
Es folgten dann drei Case Studies. Mein Ziel war hier, einen Eindruck von der Vielfalt der Einsatzgebiete von Spring zu geben. Den Anfang machte Matthias Ernst, Entwickler bei coremedia, der bereits Spring ab der Version 0.9 eingesetzt hat. Coremedia entwickelt Software für Content Management und Digital Rights Management mit hohen Anforderungen an Skalierbarkeit. Zu den Kunden gehören z.B. TOnline (CRM) oder Vodafone (DRM für Klingeltöne). Er zeigt auf, an welchen Stellen im Produkt Spring eingesetzt wird. Dabei bescheinigte er Spring ein exzellentes Anwortverhalten bei Bugs oder Feature-Requests. Außerdem zeigte er auf, dass Spring die Flexibilität und überhaupt das ganze Design der Software positiv beeinflusst hat. Kritik gab es auch: Große XML-Konfigurationen sind schwer handhabar und Matthias wieß in diesem Zusammenhang auf verschiedene Projekte (u.a. sein eigenes hin), dass dieses Problem mit Annotationen angeht.
Oliver-Arne Hammerstein von Opitz Consulting sprach dann über die Entwicklung eines Ingenieurs-Systems für das Berechnen von Belastungen von Teilen aus dem Flugzeugbau. Hier gab es viele interessante Herausforderungen: Eclipse RCP integrieren, die Integration von C++ Code mit AspectJ, Persistenz eines komplexen Objekt-Modells mit Hibernate.
Den Abschluß der Case Studies bildete dann Christian Dupuis von Accenture, der von einem Projekt bei einer Bank berichtete. Nach der Darstellung der Vorteile endete er mit den Aussagen, dass Spring mittlerweile ein "de facto Standard" bei Accenture sei und sich außerdem Spring vorteilhaft auf die Motivation der Mitarbeiter auswirkt ("Es macht einfach Spaß") und auch auf die Code-Qualität ("Der Code des Spring Frameworks ist so toll - warum kann unser nicht auch so aussehen?")
Den Abschluß bildete das Speaker-Panel auf dem dann die Speaker sich den Fragen des Publikums stellten. Dort spielten technische Fragen eine wichtige Rolle, aber auch eher strategische.
Ingesamt ein runder Tag, der vor allem gezeigt hat, wieviel von Spring im deutsprachigen Raum passiert, und dass die Nutzer recht begeistert sind.