Rod Johnson selbst sprach dann über die JPA / Spring Integration. Daran kann man die Bedeutung dieses Features für Spring ableiten. Außerdem kam von ihm die Aussage, dass JPA der Fokus für die Unterstützung von O/R Mappern in Spring sein wird. Natürlich bleibt die Unterstützung für die anderen O/R Mapper erhalten, aber neue Entwicklungen finden vor allem auf JPA statt.
Die technischen Details sind dann teilweise etwas - wie soll man sagen - interessant. So muss JPA für die Unterstützung von Lazy Loading Classes nachbearbeiten. Dafür wird normalerweise ein Java Agent verwendet, der dann aber für jede Klasse aufgerufen wird. Dadurch gibt es dann Performance-Issues, was gerade bei Tests ein Problem ist. Mit Spring 2.0 gibt es einen LoadTimeWeaver, der auf ClassLoader-Ebene die Modifikation der Klassen erlaubt. So kann man die Performance verbessern. Dazu muss man allerdings in den Application Server eingreifen und im Moment wird hier Oracle OC4J, BEA WebLogic und Tomcat unterstützt.
Ein weiterer wichtiger Vorteil dieses Vorgehen ist, dass auf diese Art und Weise die Integration von Load Time Weaving aus AspectJ möglich wird. Wenn man einmal die allgemeine ClassLoader-Abstraktion hat, kann man auch gleich solche Sachen bauen und zum Beispiel so auch @Configurable flächendeckend für alle Objekte unterstützen, ohne dabei viel zu konfigurieren. Eine interessante Erweiterung also. Diese Themen werden jedoch in 2.1 erst richtig interessant.
Für die JPA-Unterstützung gibt es in Spring 2.0 einen eigenen XML-Namespace, so dass hier auch gleich die vereinfachte Konfiguration verwendet werden kann. Spring unterstützt die LocalEntityManagerFactoryBean, die den JPA-Ansatz für Java SE unterstützt und so eine recht einfache JPA-Integration bietet.
Alternative ist die ContainerEntityManagerFactoryBean, bei der die Java EE SPI genutzt wird und Spring einen entsprechenden Container "vorspielt". Er kann dann mit Spring konfiguriert werden, die Einstellungen können aus Spring-Ressourcen kommen und es wird die Spring Instrumentation für die Klassen verwendet.
Über den DataSourceExporter kann man auch auf die DataSource zugreifen, die von JPA genutzt wird, so dass man Transaktionen über JDBC und JPA Code aufspannen kann. Eine weitere interessante Möglichkeit, um verschiedenen Persistenz-Technologien zusammen zu nutzen.
Die nächste spannende Sache war, dass man Exception Übersetzung nun automatisch auf der Ebene der Spring Bean haben kann. Vorher musste man ein Template verwenden, um z.B. aus einer SQLException eine DataAccessException zu machen. Bei JPA sind die Exception RuntimeExceptions, so dass man auch ohne Spring kein catch schreiben muss. Mit Spring werden die Exceptions aber in DataAccessExceptions umgewandelt, die bei allen Persistenz-APIs (JDBC, JPA, Hibernate...) genutzt werden. Die findet jetzt implizit statt, indem man die Klasse mit der @Repository Annotation versieht. Diese Annotation zeigt an, dass die Klasse ein DAO implementiert und sie kommt aus den neuen Stereotype-Annotationen, die im Package org.springframework.stereotype liegen. Damit kann man die Klassen aus der Anwendung als entsprechende Implementierung typischer Patterns für Spring-Anwendungen deklariere.
Eine weitere Neuerung ist der AbstractJpaTests. Vor allem gibt es jetzt eine Spring Test-Klasse, die einen kurzen Namen hat. Diese Klasse löst ein subtiles und hässliches Problem: Wenn man einen Test startet, wird der Test die anderen Klassen nachladen und zwar nicht modifiziert. Also muss man die für JPA modifiziern. Das kann man aber nicht, weil die Klassen eben schon geladen worden sind und man Klassen nur einmal laden. Also gibt es einen ShadowingClassLoader, der den Test und alle assoziierten Klassen lädt und dann in einem zweiten Durchgang einen neuen ClassLoader baut, der dann die Klassen tatsächlich lädt. Der TestCase unterstützt auch die ganzen anderen JUnit 4 Features wie @ExspectedException, @Repeat, @Timed und @NotTransacctional.
Ein weiteres Ziel für die Spring JPA Integration ist die Vereinheitlichung der Criteria APIs. Dabei handelt es sich um APIs, mit denen man im Programm selbst eine Objekt-Struktur bauen kann, die dann als Query ausgeführt werden kann. Dazu gibt es das schöne Interface EntityManagerPlus. Hier wird es in Abstimmung mit Herstellern wie Oracle oder BEA sicher noch weitere Features geben, die man vereinheitlichen wird und über diese Schnittstelle anbieten wird.