The Spring Experience: The Spring Value Proposition in the World of Java EE 5 and EJB 3.0
In diesem Vortrag ging es um das Thema, wie sich Spring positioniert, nachdem nun EJB 3.0 und Java EE 5 vorgestellt worden sind. Nach der Vorstellung von Java EE 5 und EJB 3.0, die ich mir hier spare, wurde zunächst die Frage geklärt, ob Spring mit EJB 3.0 konkurriert. Das ist nicht der Fall, man kann EJB 3.0 zusammen mit Spring nutzen. Außerdem wurde schon in der Übersicht deutlich, dass EJB 3.0 schlicht technisch unterlegen ist. So hat es nur ein einfaches Dependency Injection Modell, das mit Annotations arbeitet, da die XML-Konfiguration im Prinzip nicht sinnvoll nutzbar ist. Außerdem gibt es keine Möglichkeit, vorhandenen Code, der ohne Rücksicht auf EJB 3.0 geschrieben worden ist, mit der Dependency Injection von EJB 3.0 zu verwalten. Alles Dinge, die Springs Dependency Injection kann. Interessant auch, dass es zum jetzigen Zeitpunkt keinen produktionsreifen Server gibt, der EJB 3.0 unterstützt - was zwar bedeutet, das EJB 3.0 ein Standard ist, aber eben ohne produktionsreife Implementierungen.
Das ganze ist dann bei EJB 3.0 mit einem einfachen Interceptor-Modell versehen, während Spring hier eine vollwertige AOP-Implementierung bietet.
EJB 3.0 sind näher an echten POJOs als das EJB 2.1 Programmiermodell, aber durch die Annotationen gibt es dennoch Abhängigkeiten von EJB 3.0. Außerdem weiss eine abhängige Klassen bei EJB 3.0, dass eine EJB injiziert wird und nicht etwa ein einfaches Java-Objekt oder ein Web-Service, was bei Spring nicht der Fall ist. Sehr interessant war auch der ganz erhebliche Aufwand, den man in EJB 3.0 treiben muss, um einen primitiven Wert in eine EJB 3.0 Bean zu injizieren.
Es schlossen sich dann einige weitere Folien an, die Punkte aufzählten, die EJB 3.0 in der Dependency Injection nicht anbietet. Dazu zählt Constructor Dependency Injection, Method Dependency Injection, Unterstützung für Factories, keine Unterstützung für PropertyEditoren um eigene Datentypen per Dependency Injection konfigurierbar zu machen, es gibt nur eine Konfiguration pro Klasse, es gibt nur einen Lifecycle und vor allem kein Singleton-Lifecycle, der bei Spring seinen Wert bewiesen hat und die XML-Konfiguration ist wesentlich komplexer. Erweiterungsmöglichkeiten wie die Spring BeanPostProcessoren und BeanFactoryPostProcessoren existieren nicht, es gibt nur die vorgesehenen Konfigurations-Mechanismen, während Spring verschiedene Konfigurations-Mechanismen vorsieht und auch die Kern-Dependency-Mechanismen vom Einlesen der Konfiguration entkoppelt hat. Dynamische Möglichkeiten, die in Spring durch die TargetSource zur Verfügung stehen, gibt es in EJB 3.0 ebenfalls nicht. Und die Flexibilität von Spring ist so groß, dass man mit dem Pitchfork-Projekt sogar größere Teile der EJB 3.0 API mit Spring nutzen kann.
Übrigens vertraten die Vortragenden auch die Meinung, dass EJB 3.0 in der Realität wohl nicht ohne XML auskommt, weil man nur so Referenzen über Deployment Units (JAR Files) hinweg ausdrücken kann oder die JNDI-Namen nicht hart im Code haben will. Das XML ist dann in EJB 3.0 deutlich komplexer und schwieriger zu schreiben als jenes in Spring.
Die Zusammenfassung der Interceptor bzw. AOP-Features war "EJB 3.0 completly misses the Point". EJB 3.0 hat das Problem, dass man jede Klasse, die durch einen Interceptor behandelt werden soll, mit einer passenden Annotation versehen muss. Statt also eine Querschnittsbelang zentralisiert zu implementieren, zieht er sich als Annotation immer noch quer durch den Code - genau diese zentralisierte Implementierung eines Querschnittsbelangs ist aber das Ziel von AOP. Es wird durch das Pointcut-Modell erreicht, dass definiert, wo ein Aspekt einsetzen soll - genau dieser zentrale Teil des AOP-Konzepts fehlt aber EJB 3.0. Es gibt auch keine Möglichkeit für Introductions, bei denen man eine Klasse im Nachhinein um die Implementierung weiterer Interfaces ergänzt. Mit EJB 3.0 ist es ebenfalls nicht möglich, die Parameter eine Methode, die durch einen Interceptor ergänzt wird, an einen Parameter der Interceptor-Methode zu binden. Um auf die Parameter zuzugreifen, muss man also das Array der Parameter "von Hand" nach dem gewünschten Parameter durchsuchen. Außerdem fehlen Before, After Returning, After Throwing und After Advices - es gibt eben in EJB 3.0 nur Around-Advices.
Bei Transaktionen bietet EJB 3.0 nur Unterstützung für JTA und man kann auch das Rollback bei Exceptions nicht für einzelne Use Cases unterschiedlich gestalten.
Security bietet nur Unterstützung für JAAS-LoginModules, nur Rollen-basierte Authorisierung (keine ACLs, keine ACLs für Domänen-Objekte statt Services, keine Kombination verschiedener Authoriserungs-Mechanismen) und es ist schwer erweiterbar und testbar.
Spring bietet hier mit Acegi eine Lösung, die diese Features hat, aber vor allem leicht erweiterbar ist, sehr viele Technologien unterstützt und auf Spring AOP bzw. AspectJ aufsetzt.
Bei der Persistence unterstützen sowohl EJB 3.0 als auch Spring JPA als Teil von Java EE 5. Die gute Integration heterogener Technologie-Ansätze (90% JPA, 10% JDBC) hat Spring auch schon mit anderen Persistenz-Technologien bewiesen.
Es wurden dann noch Möglichkeiten vorgestellt, wie man von einem EJB 3.0 Adapter aus einen Spring Logik Kern ansprechen kann und das Projekt Pitchfork vorgestellt, das eine EJB 3.0 API auf dem Spring-Container implementiert und gleichzeitig die Basis für die EJB 3.0 Implementierung in BEA Web Logic ist.
Ich fand es bei diesem Vortrag vor allem recht spannend, konzentriert die Unterschiede zwischen Spring und EJB 3.0 zu sehen.