JAOO: Tag 2
Zunächst ein Nachtrag zum ersten Tag: Ich war auch in einem Talk von Jonas Jacobi zu WebSockets. Interessant war dabei neben WebSockets auch das Stomp-Protokoll, mit dem man in JavaScript von ActiveMQ Mesages empfangen kann - und das sehr problemlos.
Der zweite Tag ging los mit einer Keynot von Simon Peyton-Jones (Microsoft Research) zu Haskell, einer funktionalen Programmiersprache, und zwar insbesondere zu dem Typ-System und der Modellierung von Klassen in dem System. Inhaltlich fand ich es sehr interessant, aber sicher auch eher schwer zu verstehen. Gleichzeitig zeigt die Keynote, dass Sprachen wieder ein Thema sind. Lustig ist vor allem, dass vor längerer Zeit ein Bekannter Haskell an der Uni lernen musste und sehr negativ dazu eingestellt war - weil es ihm akademisch und nicht praxisrelevant erschien. Jetzt scheint Haskell in der Nutzung auch außerhalb der Unix zumindest zuzulegen und Microsoft Research wird sicher nicht "einfach so" Experten in dieser Sprache eingestellt haben.
Den Start des von mir organisierten "Java Now" Tracks gab es auch eine Art Keynote. Rod Johnson, Erfinder von Spring und Chef der SpringSource-Division bei VMWare, sprach über den Trend zu Open Source und leichtgewichtigen Ansätzen bei Java. Ich fand diesen Vortrag vor allem wichtig, um auf die große Bedeutung von Open Source als Innovator bei Java hinzuweisen.
In diesem Sinne ging es dann weiter: Dalibor Topic (Sun) sprach über das OpenJDK-Projekt, dessen Leiter er ist. Neben den Innovationen wie Type Annotations habe ich vor allem mitgenommen, dass Java noch mehr Verbreitung findet, seit es Open Source ist. So steht es jetzt in jeder Linux-Distribution zur Verfügung und auch in vielen anderen Betriebssystemen wie beispielsweise BSD. Später zeigte Dalibor mir noch eine Grafik, die zeigt, dass es auch immer mehr Open-Source-Projekte gibt, die auf Java setzen. Also wird durch das OpenJDK-Projekt Java noch populärer.
Martin Lippert sprach dann über OSGi auf dem Server, meiner Meinung nach eines der wichtigsten Zukunftsthemen für Server-Java. Schön war, dass Martin auch der Meinung ist, dass der SpringSource dm Server in diesem Bereich im Moment die beste Lösung darstellt. Inhaltlich ging Martin neben den Grundlagen - also den Problemen, die man bei OSGi auf dem Server hat - auch auf die neuen Architektur-Herausforderungen wegen der Dynamik von OSGi ein. Ich denke, dass in diesem Feld noch einige interessante Ansätze möglich sein werden.
Kirk Pepperdine sprach über Latenzzeiten. Gerade bei automatisierten Börsen-Systemen können Latenzen sehr wichtig sein. In seinem Talk hat er dann einen vollständigen Ansatz zur Analyse von Performance-Problemen dargestellt - was für eine Stunde eine große Leistung ist.
Am Abend gab es dann noch eine Diskussion mit James O Coplien und mir bei der JavaGruppen zur Zukunft von Java. An dieser Stelle nochmal mein Dank an JavaGruppen und Martin Boel für die Organisation. Insgesamt gab es eine lebhafte Diskussion und ich hoffe, dass dabei klar geworden ist, dass Java und die JVM eine sehr positive Zukunft haben werden.
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