Projekt-Mikado
Hier ein beliebtes Verhaltensmuster aus dem Projektgeschäft: Projekt-Mikado. Seinen Namen hat es von dem Spiel Mikado, bei dem es darum geht, von einem Haufen Stäbe einen Stab nach dem anderen wegzunehmen, ohne dabei andere Stäbe zu bewegen.
Das geht so: Alle Teams vereinbaren einen aggressiven Fertigstellungstermin. Natürlich ist jedem klar, dass der Termin unrealistisch ist. Dann berichtet man fleißig Fortschritte und die Ampel zeigt immer grün. Nun geht das Spiel los: Jedem ist klar, dass man nicht rechtzeitig fertig werden wird. Irgendwann gibt einer zu, dass sein Team den Termin nicht schaffen kann. Das ist dann der Verlierer. Die anderen Teams hätten ja alle liefern können, aber weil dieses eine Team es leider nicht geschafft hat, wird man nicht rechtzeitig fertig. In Wirklichkeit wäre natürlich keiner fertig geworden, aber das steht auf einem anderen Blatt. Interessanterweise gibt es in diesem Spiel nur einen Verlierer, keine Gewinner.
Vergleichbar ist das mit den "Chicken Out"-Lösung bei einer Verfolgungsjagd: Am Ende fahren die beiden Autos aufeinander zu - und wer als erster ausweicht verliert. In diesem Spiel gibt es auch nur Verlierer. Wenn es gut geht, einen und wenn beide wirklich gewinnen wollen sogar zwei.
Außerdem bekannt ist der Mikado-Effekt: Wenn mehrere Behörden zuständig sein könnten, muss diejenige losarbeiten, die ein Problem als erstes offiziell konstatiert, hat also ‚verloren‘. Siehe dazu auch
Wikipedia:Mikado.
Labels: Projektmanagement
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