J and I and Me
2005-11-07
 
Trails Hype

Ich habe über Trails schon hier gebloggt. Heute berichten das Java Magazin und The Server Side über das 0.8 Release. Damit sollten es in Zukunft mehr im Fokust der Java Gemeinde stehen. Im Java Magazin 12/05 gibt es passend auch einen Artikel zum Thema von mir...
  13:11
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Comments:
Von der Quelle (Chris Nelson) gibt es auch einen weiteren Artikel zu trails zu lesen unter:
http://today.java.net/pub/a/today/2005/11/04/further-down-the-trail.html

-- Niko
 
Guten Tag,

Trails scheint mir eine One Shot-Lösung zu sein - wie schreibe ich (nicht allzu komplexe) Datenbankeditoren mit einer Web-Oberfläche. Der nicht allzu komplexe Datenbankeditor ist aber auf der Ebene von Entwicklungswerkzeugen schon ein mehrfach gelöstes Problem (siehe 4GL wie Centura und Powerbuilder) oder die an Datenbanken angebundenen GUI-Controls in Delphi oder den marktgängigen IDEs. Das ist auch das Thema, mit dem die gängigen MDA-Lösungen gut zurecht kommen (und die haben den Vorteil, dass man näher an der Fachlichkeit arbeiten kann).

Rails ist aus einem anderen Blickwinkel interessant. Es ist erstaunlich, was man alles mit dynamischen Sprachen machen kann. Spannend ist die Frage, ob der Ansatz von Rails sich auf andere Problemklassen übertragen lässt (Architekturen mit einem heftigen Orchestrierungs- oder Choreographie-Anteil kommen mir da in den Kopf und die gängigen Lösungen verletzen DRY da ziemlich heftig).

Gruß

Erich Pawlik
 
Hallo,

ich sehe es genauso, dass die Implementierung einer Oberfläche für "Daten aus Datenbank in's Web Bringen" nicht das Thema ist. Die spannende Sache ist, dass man mit Ruby on Rails einen Ansatz hat, der ein Skelett erzeugt und die Erweiterbarkeit ist gegeben. In der Praxis scheint das Problem lösbar zu sein, dass man dann an einigen Stellen Erweiterungen vornehmen muss und die Flexibilität scheint ausreichend zu sein. Das glaube ich bei Trails auch, denn letztendlich steckt dahinter Spring, Tapestry und Hibernate und damit kann man viele Probleme lösen.

Bzgl. Ruby: Die Programmierung mit Ruby ist tatsächlich wesentlich anders als jene mit Java und oft auch wesentlich einfacher. Bei Rails sind unter anderem auch die Turn-Around Zeiten wesentlich schneller und oft bietet Ruby kompakteren Code. Dennoch ist eben die Frage, ob die Kombination aus einem guten Framework und einem Generator für ein Projekt-Template vielleicht doch eine gute Idee ist. Ich glaube der wesentliche Unterschied ist, dass man nicht alles Generieren lassen will, sondern explizite Erweiterungsmöglichkeiten hat.

Gruß,

Eberhard Wolff
 
Guten Tag,

bei Trails bin ich pessismistischer. Die Erweiterbarkeit ist durch die Basiskomponenten gegeben, nicht durch das, was Trails hinzufügt. Man hat das Risiko, dass man durch Erweiterungen in den Basis-Frameworks Trails bricht. Anders als Spring scheint Trails ja nicht auf "Plug In"-Kompatibilität ausgelegt zu sein. Mit Trails hat man jetzt eine Speziallösung für eine bestehendes Problem geschaffen. Ich bleibe dabei - langweilig.

Rails könnte dagegen etwa größeres sein. Nicht, weil es ein schwierigeres Problem löst als Trails, sondern weil es den Anspruch dynamischer Sprachen untermauert, Basis eines alternatives Entwicklungsmodells für die Zukunft zu sein (in dem Sinne könnte was dran sein an dem Statement auf der Rails-Website "I think Rails may well be the framework to break Ruby into the mainstream" (Dave Thomas)). Ruby (und von mir aus auch Python) haben da sicherlich noch einen weiten Weg zu gehen, aber es könnte hier eine Alternative zu dem codegenerierenden MDA-Modell entstehen. Ich denke, das stärkste Argument gegen dynamische Sprachen und für MDA ist, dass man mit MDA die Entwicklung näher an die Fachlichkeit bringt. Da stellt sich natürlich die Frage, ob man nicht auch gegen eine dynamische Sprache generieren und das Beste aus beiden Welten bekommen kann.
 
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