J and I and Me
2006-10-13
  Closures == Inner Classes?
Wie man hier lesen kann, werden wir in Zukunft in Java Closures haben. Ich ging dort schon darauf ein, dass Closures eigentlich in der Tradition der Inner Classes stehen. Darauf basierend hat dieses Paper eine Syntax vorgeschlagen, die eine Art Closures als syntaktischen Short Cut für Anonyme Inner Classes einführt.

Ich finde das eigentlich eine gute Idee. Allerdings habe ich das von der Implementierung der Generics gedacht, weile diese (eleganterweise) ohne Änderungen im Bytecode auskommt. Mittlerweile bin ich da nicht mehr so sicher, denn man kann eben über Reflection nicht ermitteln, welcher konkrete Typ gerade an den Parameter gebunden ist. Bei dem Vorschlag für Closures vermag ich allerdings erstmal kein Problem zu erkennen. Auch das leidige final Thema wird angegegangen...
  08:11
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Comments:
Ich finde diese Konzepte für Closures total überflüssig. Was spart man denn dadurch im Vergleich zu einer inner Class? Man bekommt für etwas weniger "Boiler Plate" Code (darüber kann man sich vermutlich sogar noch streiten) neuen, undurchschaubaren Syntax. Schade um die vielen potentiellen Neu-Java Programmierer, die durch eine immer komplexer werdende Programmiersprache abgeschreckt werden.

Das gleiche habe ich allerdings auch bei Generics und dem neuen for-Loop Syntax gedacht... ;-)
 
Nun ja, ich habe mit einigem Interesse die Diskussion https://www.openbc.com/cgi-bin/forum.fpl?op=showarticles&id=2296912 verfolgt. Und das Thema mit den ActionListenern verwirrt offensichtlich. Mein Gefühl ist, dass das Schreiben einer Closure da einfacher und auch verständlicher ist. Natürlich wäre es schöner gewesen, wenn Generics und Closures gleich in der Sprache gewesen wären...
 
Ich weiß nicht, ob das OpenBC Forum repräsentativ ist, aber es zeigt durchaus eine gewisse Unsicherheit im Umgang mit anonymen Inner Classes auf. Die Verwendung von Closures mag da einfacher sein, dennoch halte ich diese für zuviel "Magie" im Code, der zusätzlich zu dem bestehenden Syntax gelernt werden muss. Ähnlich sehe ich es mit Generics und der Java 5 for Schleife. Der Punkt dabei ist für mich, dass zwar die Verwendung etwas einfacher geworden ist, aber die Definition eigener Klassen komplizierter. Z.B. mit Generics - ich bin zwar nicht mehr permanent mit Java Entwicklung beschäftigt, dennoch: - ist für mich die genaue Definition einer "Generics-Klasse" mit allem drum und dran, also mit allen "?", "*", "super" usw., nicht mehr wirklich durchschaubar. Hinzu kommen nette Warnings von "erasted" Typen oder so... Bei Closures sind es dann Klassen, die nur eine Methode enthalten dürfen. Aber damit wäre das eigentliche Problem, das in dem OpenBC Forum diskutiert wurde, noch nicht beseitigt. Im Gegenteil: Code wird weniger separierbar als vorher.

Ich frage mich immer, ob Java solche "Optimierungen" überhaupt nötig hat, oder ob man dann nicht viel mehr eine echte Mischung von verschiedenen Programmiersprachen präferieren sollte. So kann mit Java ("old school") der Code-Rumpf geschrieben werden, der mit anderen Programmiersprachen, z.B. Groovy oder Ruby, genutzt wird um ihn mit Geschäftsregeln zu füllen.
 
Meiner Meinung nach nähert sich Java damit immer mehr den dynamisch getypten Sprachen an, wie auch im letzten Absatz des Dokuments ersichtlich (und auch bei Generics (Method) massiv verwendet) per Type Inference.

Ich persönlich finde solche Konstrukte schon sehr praktisch, da sie kompakten Code erlauben. Die Übersichtlichkeit muss nicht notwendigerweise darunter leiden, das ist dann eher eine Frage der Benennung der SAM Klassen bzw. Interfaces. Der "Boilerplate" Code führt imho eher dazu, dass der Blick des Entwicklers, der sich mit dem Code beschäftigen muss, viel zu sehr von diesen infrastrukturell notwendigen Ding abgelenkt wird. Die vielleich eine Zeile Geschäftsprozess-Code die dann drinnen steht, wird sehr in den Hintergrund gedrückt.

Wie im Artikel auch schon angesprochen finde ich gerade für Strukturen wie Rules, Specifications( Evans & Fowler 1997), Classifications, Predicates usw, die ja direkt aus den Anforderungen der Domäne abgeleitet werden so einen kompakten Code deutlich geeigneter.

ala.

interface Specification <T> {
boolean isSatisfiedBy(T subject);
}

liesse sich dann prima (mit inference)

liesse sich da einfach als
Specification dueOrderSpecification =
Specification<Order>(o) {
return o.getDueDate().after(today());
}

schreiben, ggf. per Inference auch noch das <Order> weglassen.
Damit wird auch noch ein weiterer netter Punkt der Closures sichtbar, man kann sie (ebenso wie anonymous inner classes) in Variablen oder anderen Strukturen speichern. So dass eine RuleEngine für Aufträge sehr einfach konfiguriert werden könnte.
 
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