JAX Spring Day - Spring und MDA - Gegensatz oder Ergänzung? - Peter Friese, Jürgen Höller
Diese Session ist ein Art Show-Down: Welcher Ansatz ist besser? Zunächst gab es ein Problem-Statement. Es gibt komplexe Systeme, komplexe Technologien, komplexe Anforderungen und den bekannten hohen Zeit- und Kostendruck. Also ist das Problem vor allem die Komplexität.
Zur Lösung kann man die Technologie vereinfachen. Dadurch soll wieder die Konzentration auf die Fachlichkeit möglich sein. Beispiele dafür sind Vereinfachungen wie Hibernate vs. EJB 2.x CMP / BMP. Andere Möglichkeiten sind Ruby on Rails oder Grails. Oder eben harmonisierende (Meta-)Frameworks wie Spring oder Keel. Die andere Möglichkeit ist die Anhebung des Abstraktionsgrads durch Model Driven Software Development.
Jürgen übernahm dann die Darstellung der Spring-Position. Es soll höhere Produktivität durch die Konzentration auf das Wesentliche ermöglichen und klare Strukturen des Anwendungscodes durch Separation of Concerns ermöglichen. Dadurch ist der Anwendungscode "natürlich" testbar und man kann den Anwendungscode von der konkreten Laufzeitplattform entkoppeln. Zu den Lösungsansätzen von Spring gehört Dependency Injection und AOP. Dadurch kann man Separation of Concerns sowohl in Architektur als auch im Code erreichen. Spring abstrahiert von dnr konkreten Runtime-Services zum Beispiel beim Transaktions-Handling und Drittprojekte wie Hibernate sind konsistent integriert. Der manuell zu erstellende Code wird minimalisiert - durch unchecked Exceptions oder Templates.
An der Stelle habe ich dann den Stand von Interface21 aufgebaut und ich kam zurück, als Peter Friese zeigte, wie man modellgetrieben eine Anwendung bauen kann. So kann man in UML Abhängigkeiten zwischen Services modellieren, die dann durch Springs Dependency Injection miteinander verdrahtet werden.
Abschließend die Bewertung: Bei MDSD gibt es eine homogene, vorgegebene Architektur. Die Entwickler müssen nicht alle Aspekte von Spring in- und auswendig kennen. Dadurch entsteht höhere Produktivität.
Bei "Spring Pur" steht der Code im Mittelpunkt. Der Java-Source-Code ist das zentrale Artefakt. Eingehende Kenntnisse sind notwendig. Auf der anderen Seite ist man agiler: Man kann leichter refactoren.
Letztendlich ist es auch ein Kultur. Die Entwickler kommen mit den Modellen zurecht - oder eben nicht. Und Jürgen entwickelt Code-zentriert - was für einen Framework-Entwickler wohl eher typisch ist. Und mit Spring ist es möglich, sehr leicht auch code-zentiert Anwendungen zu entwickeln. Aber auf der anderen Seite ist Konsistenz auf diese Weise schwer zu erreichen. Durch ein MDSD-Vorgehen ist das leichter erreichbar.
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