VMforce: VMware, Salesforce.com und SpringSource
Gestern abend haben VMware und Salesforce eine neue Initiative namens VMforce vorgestellt, die in der zweiten Hälfte des Jahres verfügbar sein wird. Dieses Announcement ist für Spring-Entwickler besonders interessant, weil Spring das zentrale Programmiermodell für diese Umgebung sein wird. Außerdem werden Werkzeuge wie die SpringSource Tool Suite entsprechend erweitert.
Cloud-Umgebungen bieten wesentliche Vorteile:
- Self Service: Man kann selber eine neue Anwendung deployen oder sich eine neue Umgebung schaffen.
- Pay as you go: Man bezahlt nur die Leistung, die man wirklich benötigt.
- Daraus folgt auch, dass man mehr Ressourcen flexibel zu einer Anwendung hinzufügen kann, wenn dies nötig sein sollte.
Dadurch ergeben sich deutliche Vorteile, weil man Kosten reduzieren kann und auch flexibler auf höhere Last reagieren kann. Außerdem wird das Deployment und die Inbetriebnahme von Anwendungen wesentlich einfacher, was zum Beispiel auch das Testen und den Aufbau von Umgebungen für Tests deutlich vereinfacht. Das wiederum verbessert die Produktivität bei der Entwicklung.
Das interessante an VMforce ist:
- Zugriff auf Salesforce-Daten und damit auch auf das Salesforce-Datenmodell. Insbesondere wenn man bereits seine Daten in Salesforce hat, ist dies natürlich ein signifikanter Vorteil. Aber es bedeutet auch, dass man auf die vorhandene Modellierung aufsetzen kann.
- Cloud auf klassischer Enterprise-Java-Technologien: Es wird eine relationale Datenbank verwendet und JPA für Persistenz. Die Ablaufumgebung ist der tc Server, SpringSources Version des Tomcats.
- Daher kann man die Anwendungen leicht auf andere Umgebungen (z.B. In-House-Server - Private Cloud) portieren. Außerdem ist das Erlernen der Umgebung ist wesentlich einfacher.
- Zahlreiche vordefinierte Komponenten für Reports, Kollaboration etc.
Es lohnt sich also, einen Blick auf
http://www.vmforce.com/ zu werfen und dort das Announcement als Video anzuschauen.
Strategisch ist diese Initiative natürlich auch spannend, da VMware als Marktführer im Bereich Virtualisierung mit dem Marktführer im Bereich SaaS zusammentut.
Das Feedback ist soweit auch sehr positiv, auch in der Wirtschaftswelt:
Leider steht VMforce erst im Verlauf des Jahres zur Verfügung. Wer schon damit rumspielen will: Es ist jetzt schon schon möglich, sich unter
https://www.salesforce.com/form/signup/freeforce-platform.jsp für einen Account für force.com zu registrieren. Das ist das existierende Angebot von Salesforce, auf dem VMforce dann basieren wird.
Es ist also mal wieder spannend bei SpringSource...
Labels: Salesforce, SpringSource, VMforce
Meine JAX 2010 Talks
Auch dieses Jahr habe ich wieder die Ehre, auf der JAX zu sprechen.
Ich beginne am Montag mit dem
Spring PowerWorkshop. Er führt an einem Tag in das Spring-Framework ein und geht dabei auf die Version 3.0 des Frameworks ein.
Am Dienstag gibt es dann einen ganzen Tag über Spring, den
Spring Day. Zunächst gibt uns Jürgen Höller einen Einblick in die Geschichte, aber vor allem auch die Zukunft des Spring-Frameworks. In der nächsten Session zeigen mein Kollege Mike Wiesner und ich den Umgang mit Spring Roo, einem neuen Projekt für die produktive Entwicklung mit Spring und Java. Christian Dupuis (ebenfalls SpringSource) spricht dann über die Cloud, die vor allem wegen der Akquisition von SpringSource durch VMware einen große Relevanz für uns hat. Agim Emruli gibt dann Einblicke in die Integration des Google Web Toolkits mit Spring und in der anschließenden Session zeigt Papick Garcia Taboada zusammen mit ihm, wie man mit dem SpringSource dm Server Web-Anwendungen entwickeln kann. Den Abschluss bildet Stefan Scheidt von Opitz Consulting mit einem Vortrag über die Integrationsmöglichkeiten mit Spring, der vor allem zahlreiche Beispiele aus der Praxis zeigen wird.
Dienstag abend gibt es dann den JAX Ballroom, bei dem auch ein Tisch zum Thema Spring geplant ist.
Am Mittwoch habe ich dann einen Vortrag zum Thema
Moderne Enterprise-Architekturen, bei dem es unter anderem um OSGi, Spring und dynamische Sprachen gehen wird.
Und den Abschluss bildet dann der Power Workshop
Spring Advanced. Dabei werden ich Ansätze, Patterns und Architekturen für Spring-Anwendungen zeigen, einen kurzen Einblick in neue Spring-3.0-Features geben und zum Abschluss gibt es noch eine Frage & Antwort Session - vor allem solche interaktiven Teile finde ich immer wieder interessant.
Man sieht sich dann auf der JAX - und ich hoffe auf viele spannende Diskussionen!
Labels: JAX, JAX 2010
Cloud & Virtualisierung: Ausfallsicherheit und Last-Verteilung
Nachdem SpringSource von VMware übernommen worden ist, stellt sich natürlich die Frage, welche Auswirkungen diese Übernahme für die Entwickler hat. In diesem Blog-Eintrag - dem noch einige weitere folgende werden - möchte ich gerne über jeweils einen Aspekt der VMware-Technologien und ihrer Auswirkungen auf Software-Architekturen berichten.
Mit Hilfe der VMware-Produkte kann man von der konkreten Hardware abstrahieren. Die vermutlich am weitesten verbreiteten Produkte sind VMware fusion für den Mac
http://www.vmware.com/de/products/fusion/, mit dem man unter Mac OS X in einem virtuellen PC (VM) andere System wie Linux oder Windows laufen lassen kann, oder VMware Workstation
http://www.vmware.com/de/products/ws/, mit dem dasselbe unter Windows geht. Das hat einige nette Auswirkungen. So kann man beispielsweise vom Zustand der VM einen Schnappschuss machen und dann die VM immer wieder in genau diesen Zustand zurückversetzen.
Richtig interessant ist allerdings vSphere - das Server-Produkt. Dabei wird auf der Maschine ESX bzw. ESXi installiert, so dass kein Host-Betriebssystem mehr existiert. vSphere hat einige interessante Features wie vMotion, wie es unter
http://www.vmware.com/de/products/vi/vc/vmotion.html beschrieben wird. Damit ist es möglich, eine VM von einem physikalischen Rechner auf einen anderen zu migrieren - und dabei bleibt die VM die ganze Zeit verfügbar.
Dadurch ergeben sich interessante Möglichkeiten:
- Bei der Lastverteilung kann man VMs, die gerade einen hohe Last haben, auf physikalische Hardware migrieren, die im Moment nicht vollständig ausgelastet ist.
- Basierend auf dem vMotion-Konzept bietet vSphere auch eine Lösung für Hochverfügbarkeit an, bei der man eine VM gleichzeitig auf mehreren physikalischen Servern betreibt, so dass bei einem Ausfall eines physikalischen Servers die andere Kopie der VM übernehmen kann.
Lastverteilung und Ausfallsicherheit sind Themen. mit denen man sich sonst in der Software-Architektur oder der Middleware auseinander setzt. Mit Hilfe der VMware-Technologien gibt es weitere Möglichkeiten, sich diesen Herausforderungen zu stellen. Dabei werden die Probleme auf Ebene der Virtualisierung gelöst, so dass die darauf laufende Software (Betriebssystem, Middleware, Anwendung) sich nicht mehr darum kümmern muss. Das ist auch gleichzeitig einer der Trends, die man im Cloud-Umfeld sieht: Viele typische Herausforderungen können in der Cloud-Infrastruktur gelöst werden, was die darauf aufbauenden Schichten entlastet.
Es sollte klar sein, dass man mit diesem Ansatz diese fundamentalen Probleme nicht in jeder Situation vollständig gelöst sind - aber es zeigt Vorteile der Virtualisierung auf, die über die einfache Konsolidierung von Servern weit hinaus gehen.
Labels: Cloud, vMotion, VMWare